Pfarrkirche Schnifis

Pfarrkirche zum Heiligen Johannes dem Täufer

Geschichte in Kürze

  • Schon um 830 eine ecclesia genannt.
  • 1535 Weihe der Kirche mit drei Altären.
  • 1817 Erweiterung des Langhauses.
  • 1826 Kirchenweihe. 1889 Weihe der Hochaltarmensa.
  • 1933 und 1949 Restaurierung innen und aussen.
  • 1964 Aussenrestaurierung
  • Am 27.Dezember 1971 wurde die Pfarrkirche durch einen Brand stark in Mitleidenschaft gezogen, in den folgenden Jahren im damals modernen Stil wiederaufgebaut und am 11. Juni 1973 feierlich eingeweiht.
  • 2004 Restaurierung des alten Altarbilds aus der Mitte des 17.Jhdts., das nun wieder an der Altarwand angebracht wurde.

Geschichte

Der Ort Schnifis ist schon in einer am 11. Oktober 820 ausgestellten Urkunde als "Senobium" erwähnt (830 Senuvio, 1362 Schnuvis, 1455 Schnyvis). Aufgrund einer Schenkungsurkunde Kaiser Otto I. vom 1. Jän. 949 ging ein Teil von Schnifis in den Besitz des Klosters Einsiedeln in der Schweiz über. Es waren dies die Güter eines gewissen Adam, der sich gegen Kaiser Otto I. schuldig gemacht und als Flüchtiger lange Zeit in einer Einsiedelei im nahen St. Gerold gehaust hatte. Die Legende sagt, dass er gegen Ende seines Lebens all seine Güter dem Kloster Einsiedeln vermacht habe. Die Schenkungsurkunde Kaiser Ottos kann als eine Art Bestätigung und als Verzicht auf die Güter seines inzwischen begnadigten Untertan gewertet werden.

Schnifis ist eine sehr alte Pfarre, schon um 830 wird eine "Villa Sanuvio Ecclesiae" erwähnt, und auch in den Zinsrodeln von Chur ist die Rede von einer Kirche in Schnifis.

Am 29. November 1340 verkauften die Brüder Schwigger und Hugo von Thumb, die auf der Neuburg bei Götzis wohnten und das Patronatsrecht über Schnifis innehatten, den halben Kirchensatz von Schnüffis um 23 Pfund Konstanzer Pfennige an den Abt und Probst Konrad II. vom Stift Einsiedeln. Die andere Hälfte des Patronatsrechts wurde dem Benediktinerkloster Einsiedeln am 2. Juli 1605 von seinem bisherigen Besitzer, dem Grafen Kaspar von Hohenems "mit allen dazugehörigen Einkünften, Zinsen und Zehenten, Nutzen und Vortheilen" geschenkt. Seit 1643 unterliegt Schnifis kirchlich dem Kloster Einsiedeln, was am 5. August d. J. von Papst Urban VIII. und im darauffolgenden Jahr am 17. Okt. 1644 von Papst Innozenz X. bestätigt worden war.
Trotzdem hatte Schnifis meist weltliche Priester, unter denen sich auch adelige Namen wie Antonius Thumb und Johannes Embser aus dem Geschlecht des Grafen von Hohenems finden. Erst 1842 wurde vertraglich bestimmt, die Pfarrei mit Ordenspriestern aus dem Stift Einsiedeln zu besetzen.

Pfarrkirche "zum Heiligen Johannes dem Täufer"

Heutige Masse:

  • Aussen: Kirche 26,40 m x 11 m / Turm 5,60 m x 4,50 m, Höhe 36 m
  • Innen: Schiff 17,50 m x 9,50 m / Chorraum 6,60 x 6,60 m / Turm 3,45 x 2,15 m
  • Vier Glocken mit einem Gesamtgewicht von 4240 kg

Vom 27. Juni 1535 ist uns die Einweihung einer Kirche mit drei Altären überliefert - der Hochaltar mit Johannes dem Täufer, den Heiligen Martin, Plazidus und Sigisbert, der rechte Seitenaltar der Jungfrau Maria, der linke dem Hl. Sebastian und der Hl. Anna gewidmet.
Die Kirche besass eine versilberte und vergoldete Monstranz, ein Ciborium aus Silber, eine Pyxis zum Versehen aus vergoldetem Kupfer.

1817 wurde das Langhaus erweitert, 1826 Kirchenweihe, 1889 Weihe der Hochaltarmensa, 1933 und 1949/50 Innenrestaurierung, 1964 Aussenrestaurierung. Am 27.12.1971 Kirchenbrand, danach im schlichten modernen Stil der damaligen Zeit ausgebaut. Einweihung am 11. Juni 1973. Das beschädigte Altarbild aus der Mitte des 17. Jhdts. stammend von einem unbekannten Künstler wurde von dem Restaurator Knabl aus Imst mit viel Professionalität und Liebe restauriert. Es zeigt den Kirchenpatron, Jünger Johannes mit Jesus. Ein modernes Holzkreuz mit einem alten Corpus ist über dem Altar aufgehängt.
Beim rechten Seitenaltar steht eine Rieger-Orgel.

Im Eingangsbereich sind alte Glasfensterteile mit Bildern des Schlinser Künstlers Albert Rauch eingelassen. Ebenfalls im Haupteingang steht eine Muttergottesstatue, die früher für Fronleichnamsprozessionen verwendet wurde.

 Informationen vom eh. Mesner Gebhard Amann

Kirchenschiff

Eingangsbereich