Flurnamen in Dreiklang

Schnifis

Flurnamen im Dreiklang – Schnifis

Grundsätzlich benennen die Menschen jenen Teil der Landschaft, der gebraucht oder genutzt wird. Namen haben also vor allem ein Ziel: Sie sollen helfen, dass man sich im Gelände orientieren kann.

Älteste Namenschicht – Schnüfis / Schnifis Der Siedlungsname Schnifis gehört zur ältesten Siedlungsnamenschicht im Walgau bzw. in Vorarlberg und ist nach wie vor nicht endgültig oder befriedigend gedeutet. Der Name Schnifis ist aber sicher vordeutsch und es wurde ein indogermanischer Ansatz erwogen, das Altdeutsche Namenbuch denkt an einen lateinisch romanischen Ansatz.

Was sind überhaupt Flurnamen? – Vom Wort zum Namen Inerlong (in Schnifis), ist z.B. eine Wortzusammensetzung aus lat.agru longu, rtr. Er long“  schmaler, langer Acker vor, ähnlich wie deutsch „Langacker“. 

Jeder Name ist ursprünglich ein Wort bzw. ein Gattungswort Die Benennung geht also von einem Gattungswort aus. In dem Moment, in welchem der Name ergeben wird, ist er motiviert. Das heißt: Es gibt einen Grund für die Benennung. Sie nimmt entweder auf die naturräumlichen Gegebenheiten Bezug oder auf Besitzverhältnisse. Sobald das Gattungswort aber als Name verwendet wird, wird seine Bedeutung unwichtig. Dies soll an einem Beispiel aus Schnifis veranschaulicht werden. Ein großer, heute landwirtschaftlich genutzter Teil im südlichen Gemeindegebiet wird Ried genannt. Ried ist ein Gattungswort, das eine nasse, sumpfige Wiese benennt, meist mit speziellem Pflanzenbewuchs. Das Gebiet war bis 1928/29 auch eine nasse und sumpfige Wiese, wurde dann aber größtenteils entwässert und in Wies- und Ackerland umgewandelt. Obwohl das Ried seine Eigenschaften nass, sumpfig durch die Trockenlegung verloren hat, wurde der Name nicht geändert. Für die Benennung war und ist es heute unwichtig, ob das Ried noch eine nasse Wiese ist. Wichtig ist nur, dass man weiß, wo es liegt.

Jeder Flurname erzählt eine Geschichte“

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